Di., 14.09.2021 - Do., 16.09.2021,
Auf den Spuren der Bündner Schwabenkinder
Früh am Dienstag morgen (14.9.21) starten 9 Albvereinler zur Wanderung „ Auf den Spuren der Bündner Schwabenkinder“ mit 3 Autos nach St. Margarethen. Ab hier benützen wir die Bahn um umweltfreundlich und entspannt unseren Ausgangspunkt Sedrun in der Surselva zu erreichen. Ab Chur ist es die Räthische Bahn die uns durch das Vorderrheintal führt und uns wunderschöne Ausblicke präsentiert.
In der Kirche von Sedrun lassen wir uns mit der Musik „im Schneesturm“ aus dem Film der Schwabenkinder, und der Audio-Stimme der Maria Carolina aus Vals auf die Themenwanderung einstimmen. So wie die Schwabenkinder vor ihrem Zug ins Schwabenland die Messe besuchten bitten wir hier um den Segen für unseren Weg.
Entlang der Bahnlinie auf der der Glacier Express verkehrt, erreichen wir Mumpe Tujetsch, auch hier waren Schwabenkinder zuhause. Nach der großen Bahnkehre erreichen wir Disentis. Über Disentis geht unser Blick zum Piz Medel. Hier im Tal in Obermedel und Medel stammten wiederum einige Schwabenkinder her. Über Disentis selbst thront das bekannte Benediktinerkloster Ab jetzt führt uns der Weg hinunter zum noch jungen Vorderrhein zu unserem Quartier in Cumpadials. Ein altes Hotel in gutem Zustand, das uns für eine Nacht Herberge bietet. Zum Abendessen und zum Frühstück gehen wir in das 438 m (Hinweisschild in Cumpadials) entfernte Gasthaus beim Campingplatz. Eine gute Adresse, sehr gastfreundlich, obwohl Ruhetag wurde für uns am Dienstagabend geöffnet. Und das Essen war landestypisch und sehr lecker.
Am Mittwoch morgen war nach einem sehr guten Frühstück unser nächster Stopp die Kirche und der Friedhof in Sumvitg.
An Hand einer Liste aller Schwabenkinder aus Sumvitg suchten wir nach den gleichen Namen auf den alten mit Schmiedeeisernen Kreuzen versehenen Gräbern. Fast alle Namen auf der Liste konnten wir namentlich zuordnen. Die hier begrabenen Personen wurden in den Jahren 1903 – 1928 geboren und konnten so rechnerisch die direkten Nachkommen der Schwabenkinder sein die Mitte bis Ende des 19. Jahrhundert ins Schwabenland zogen.
Unser Weg führte uns nun in die Höhe zur Wallfahrtkirche Maria Licht wo wir bei einem Impuls erfuhren wie es unserer Maria Carolina auf ihrem Weg von Vals , vorbei an der Nikolauskapelle, über Ilanz ins Schwabenland erging.
Unser Weg wurde dann sehr steil, bis auf 1230 m führte er uns in die Höhe um über Schlans wieder leichter abzufallen. Sehr schöne, gepflegte Wege boten reichlich Aussicht ins Vorderrheintal und die umliegenden Berge.
Ein letzter Anstieg auf Brigels, bei sich häufenden Regenwolken brachte nochmals alle ins Schwitzen. Ein kurzer Blick auf den Friedhof in Brigels bestätigte nochmals die Namen vieler Nachfahren der Schwabenkinder aus diesem Ort.
Eine Kaffeepause mit erster Impfzertifikatskontrolle und Personalausweis sollte die Regenphase überbrücken. Leider mussten wir im Regen los, um den Brigeler Stausee und dann nach Waltensburg, und der Regen hörte auf.
Ankunft im 1. Bio-Hotel der Schweiz, Hotel Uclivia. Sehr schöne Zimmer und ein toller Service beim Abendessen bei ausgefallenen Speisen werden uns in Erinnerung bleiben. Vielleicht auch das eine und andere Malheur.
Am Donnerstag, bereits der dritte Tag ging es abwärts Richtung Ilanz an der Jörgenburg vorbei. Hätte Manfred nicht sein Regencape vergessen und musste nochmals umdrehen, wir wären schneller gewesen. Auch waren die vielen Bio-Höfe interessant, und so kamen wir um die Mittagszeit im Regional-Museum Surselva an. Ein Film speziell über die Graubündner Schwabenkinder ging nochmals auf unser Wanderthema ein. Ein kurzer Durchgang gab uns noch einen Gesamtüberblick über das Museum.
Dann war die längst benötigte Pause dran, und wir vergaßen die Fotoaufnahme an unserem „Viewpoint“ Museum Ilanz. Entlang des Vorderrhein mit seinen steilen Ufern, verursacht durch den Flimser Felssturz, boten sich wunderbare Ausblicke auf Felsen, Sandbänke, Flussinseln und Rafting Strecken. Beim Bahnhof in Valendas war noch eine letzte Pause dringend notwendig um nochmals zusammen zu sitzen und zu erinnern.
Und nun wurde es aber eng, es fing leicht an zu regnen und als wir den Bahnhof von Versam am Rheindurchbruch erreichten, regnete es stark und bereits wenige Minuten nach unserer Ankunft fuhr der Zug mit den für uns reservierten Plätzen ein. Der Zugbegleiter rief schon beim Einfahren des Zuges „Schwäbischer Albverein Zack Zack“ um den Einsteigevorgang zu beschleunigen.
Und dann stellte sich im Gespräch heraus, dass er vom Namen her von einem Schwabenkind aus Sumvitg abstammen könnte, er will das noch überprüfen.
Ein schöner Abschluss des Schwabenkinderweges.
Wir jedenfalls erreichten mit dem Zug sehr schnell St. Margarethen und mit den Autos Wolfegg.
Eine wundervolle Wanderung, ohne Verletzungen oder anderen Schwierigkeiten, voller schöner Erinnerungen. Eine harmonische Gruppe.
Die zurück gelegten Strecken waren ordentlich, am 1. Tag 17 km, am 2. Tag 23 km und am 3. Tag 24 km.
Wolfgang Schmid
Mitwanderer/innen:
Ute Spehn-Angerer, Christl Fehr, Barbara Kees, Birgit Purkart, Bruno Deschler, Helmut Fimpel, Achim Schmalz
und die Wanderführer Manfred Traub und Wolfgang Schmid